Dort hockt er, vor mir. 23 Lenze jung und dennoch die Last einer Ewigkeit auf den Schultern.
So viele Augenblicke durchlebt, als wären es Jahrzehnte. Das Herz viel zu früh dem Leben entrissen, ein Mahlstrom an Empfindungen, ein Wirbelsturm aus Erfahrungen. Das Dasein, es kann verdammt grausam zuschlagen, besonders wenn es sich an junge Seelen heftet, die ohne Schutzschild vor die Welt geworfen werden. Keine helfende Hand, die sie begleitet, keine wärmende Umarmung, die sie vor den Unbilden des Lebens abschirmt.

Ich erblicke in ihm einen Spiegel meiner selbst, in eben jenem Alter. Die gleichen Kämpfe, die gleiche Qual, identische Verluste, die viel zu früh in die Seele brennen.

So erhebe ich mich aus meinem eigenen Schatten, reiche ihm meine Hand, so wie ich es mir in jenen Tagen ersehnt hätte. Denn manchmal ist es eben jene Hand, gereicht von jemandem, der bereits die ganze Härte dieses verdammten Spiels erfahren hat, die das Ruder umwirft, die den Kurs des Lebens neu justiert.

Danke Julian für dein Vertrauen

Back to Top